Justizministerin Christine Lambrecht sagte am Freitag hierzu: „Das ist ein Meilenstein für die Frauen in Deutschland und bietet gleichzeitig eine große Chance sowohl für die Gesellschaft als auch für die Unternehmen selbst.“ Die 2015 eingeführte Quote für Aufsichtsräte zeige, dass solche Regelungen wirken. „Sie verändern nicht nur die Zusammensetzung der Führungsgremien, sondern sie wirken sich auf die gesamte Unternehmenskultur aus", erklärte Lambrecht.
„Mit dem Gesetz gehen wir unseren Weg aus der Kombination von freiwilligen Zielsetzungen der Unternehmen und konkreten gesetzlichen Vorgaben weiter", erklärte auch Nadine Schön, stellvertretende Vorsitzende der Unionsbundestagsfraktion, die sich bereits auf unserer Frühjahrstagung für das FüPoG II stark gemacht hatte.
Neu im Vergleich zur damaligen Version des Gesetzes: Frauen in Vorständen sollen künftig Anspruch auf Mutterschutz entsprechend der gesetzlichen Mutterschutzfristen haben.Der lange umstrittene Gesetzentwurf sieht vor, dass in Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern mindestens eine Frau sitzen muss. Für Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung des Bundes gibt es noch strengere Regeln: Hier soll generell bereits bei mehr als zwei Mitgliedern in der Geschäftsführung mindestens eine Frau sein. Außerdem müssen Firmen künftig speziell begründen, wenn sie den Vorstand, die beiden obersten Führungsebenen unterhalb des Vorstands und den Aufsichtsrat ohne Frauen planen.
Wie es derzeit um die Zahl der Frauen in den Aufsichtsräten und auf Spitzenpositionen bestellt ist, zeigt auch sehr gut der aktuelle Women-on-Board-Index des Vereins Frauen in die Aufsichtsräte – FidAr.
Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten stagniert - im Vergleich zum Vorjahr stieg der Frauenanteil nur um einen mageren Prozentpunkt auf 33,2 Prozent. Weitere Infos hierzu im
Index: Zum FidAR WOB-Index 2021
Wir als HCF setzen uns für Gleichberechtigung und insbesondere mehr Frauen in Führungspositionen zur Sicherstellung und Verbesserung einer nachhaltigen Wirtschaft im Gesundheitswesen ein. Derzeit erarbeiten wir hierzu auch ein Forderungspapier für die künftige Bundespolitik und werden gemeinsam mit anderen Frauen-Organisationen unser Gewicht in die Waagschale werfen.
Hier ist aber auch die Stimme von jeder Einzelnen von uns gefordert: Helft in Euren Organisationen und Unternehmen mit, den Wandel anzustoßen, den wir so dringend brauchen!